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Workshop zur Gestaltung von Übergangspfaden richtet sich an Helfer:innen in der Metallbearbeitung

Oberkochen, 13. März 2024 - "Wohin wollen Sie sich entwickeln?", mit diesen Worten eröffnete Sarah Pein vom Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. die Veranstaltung zur Gestaltung der Übergangspfade für Helfer:innen in der Metallbearbeitung im Zeiss-Forum Oberkochen. Gemeinsam mit André Schleiter von der Bertelsmann-Stiftung, Monica Wüllner von der IG Metall sowie Victoria Bohn vom Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. richtete sie den Fokus in der ersten Veranstaltung der Reihe „Übergangspfade gemeinsam gestalten“ auf die Helfertätigkeit im Metallbereich.

„Während die Transformation in der Zulieferindustrie voranschreitet, entstehen auch durch den nahenden Renteneintritt der Babyboomer entsprechende Lücken in der Belegschaft. Diese gilt es vorausschauend durch Qualifizierung von Mitarbeitern zu überwinden“, erklärte André Schleiter, der die Inhalte der Studie zu den beruflichen Übergangspfaden der Bertelsmann-Stiftung beisteuerte. „Ausgehend vom Helfer zur Fachkraft benötigt es eine Ausbildung“, so Schleiter weiter. Dabei gelte es, die Motivation der Mitarbeiter im Auge zu behalten. Qualifizierung müsse sich für den Mitarbeiter lohnen – vor allem durch eine klare Zukunftsperspektive.

Betroffene Mitarbeiter stehen im Zentrum der Übergangspfade

Der Übergang zu Berufen mit Zukunft wird möglich, wenn lernbereite Beschäftigte sich fachbezogene Kompetenzen, Software Skill sowie überfachliche soziale Kompetenzen aneignen. Der Fokus des Workshops lag darauf, passgenaue Qualifizierungsmaßnahmen zu entwickeln. Was bringt der Mitarbeitende mit ein und welchen Bedarf hat das Unternehmen? Dabei sind die Perspektive des einzelnen Mitarbeiters und die klare Zielformulierung, der Schlüssel zum Erfolg.

Nicht wenige Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass der Weg der Transformation eine Reise ins Ungewisse ist. In Zeiten der Transformation ist eine Belegschaft, die offen für Neues und Veränderung ist, ein Pluspunkt. Es gilt, Beschäftigte für eine Weiterbildung zu motivieren, wenn diese für sie neue Perspektiven für die berufliche Entwicklung bietet. Trotzdem braucht es Sicherheit und Perspektive für die Belegschaft. Hinzu kommt die Organisation finanzieller Mittel, genügend Zeit und passender Qualifizierungsangebote, damit Weiterbildung stattfinden kann.  

Übergangspfade in Ostwürttemberg: Betroffene können auf breites Angebot zurückgreifen

Damit das gelingen kann, ist die Zusammenarbeit verschiedener Akteure der Region erforderlich. So beteiligten sich die Technische Akademie Schwäbisch Gmünd, das IHK Bildungszentrum und das MAZ Heidenheim mit konkreten Bildungsangeboten. Möglich sind beispielsweise eine Teilqualifizierung (TQ) bedarfsorientiert an den Leistungsmöglichkeiten der Unternehmen und dessen Mitarbeitern, oder einer Umschulung, die in einem Block zu absolvieren ist. Ein Qualifizierungsfahrplan kann zur Gestaltung beitragen. Hier können die wichtigen Akteure gemeinsam einen Weg finden, damit sich Mitarbeitende in ein neues Tätigkeitsfeld entwickeln.

Auch die Agentur für Arbeit bringt ihr Angebot mit ein. Dazu gehört beispielsweise die „Berufsberatung im Erwerbsleben“, kurz BBiE. Unternehmen können diese Beratung ihrer Belegschaft anbieten. Dabei hält der Arbeitergeber-Service mit seinen Ansprechpartner:innen auch Fördermittel bereit. Möchten Unternehmen eine Beratung im Rahmen des BBie nutzen, können sie sich unter aalen.beratung-im-erwerbsleben(at)arbeitsagentur.de an das Team wenden. Gemeinsam mit IG Metall bildet die Agentur für Arbeit darüber hinaus Weiterbildungsmentoren aus, die in Betrieben den Zugang zu entsprechenden Angeboten gewährleisten.

Workshop für Helfer:innen der Metallbearbeitung zeigt: Berufliche Übergänge müssen aktiv angestoßen werden

Wie schon beim Kick-off der Workshop-Reihe zur Gestaltung von Übergangspfaden am 22.02.2024 durch Vertreter des „Projekts Transformation“ (ehem. Betriebsratsvorsitzender und Werkleiter von VW in Brauschweig) offen angesprochen, braucht es eine gute Zusammenarbeit von Arbeitnehmervertreter:innen und Personalverantwortlichen. Der Workshop für Helfer:innen in der Metallbearbeitung im Zeiss-Forum Oberkochen zeichnete sich durch einen sehr wertschätzenden und ehrlichen Austausch von Teilnehmenden von voestalpine in Schwäbisch Gmünd aus.

Als Fazit wurde deutlich, dass die Entwicklung von beruflichen Übergängen ein Prozess ist, den man aktiv anstoßen muss. Die Aufgabe der Unternehmen ist es, einen Blick auf die Belegschaft, die Unternehmensziele und die strategische Personalentwicklung zu werfen. Betriebsräte und Führungskräfte spielen bei der Auswahl der passenden Qualifizierungen eine entscheidende Rolle. Man muss nur den ersten Schritt wagen. Dabei können „Teilqualifizierungsmaßnahmen als Einstiegsdroge“ für bislang Unentschlossene dienen, so André Schleiter.

Die Workshop-Reihe zur Gestaltung von Übergangspfaden richtet sich in vier weiteren Terminen an zusätzliche Berufsbilder. Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung gibt es hier:

Workshops: Übergangspfade gemeinsam gestalten