Transformations-Challenge: Bosch und Alloqis
Heidenheim, 19. Dezember 2024 - Optimierung globaler Warenströme: Die Robert Bosch Automotive Steering GmbH nutzt B2B-Softwarelösung von der Alloqis GmbH für intelligente Ressourcenallokation im Produktionsnetzwerk.
Im Rahmen der Transformations-Challenge, die Unternehmen, Start-ups und wissenschaftliche Partner zusammenzubringt, wird gemeinsam an Lösungen für drängende Zukunftsfragen gearbeitet und langfristige Kooperationen aufgebaut. Einen erfolgreichen Einsatz von Innovationen im Konzern stellt die Zusammenarbeit zwischen der Alloqis GmbH (kurz: Alloqis) und der Robert Bosch Automotive Steering GmbH (kurz: Bosch) dar.
Ausgangssituation und Zielsetzung
Bosch treibt mit seinem Business Digital Office die digitale Transformation des Unternehmens voran und setzt dabei auf innovative Ansätze zur Digitalisierung der Wertschöpfungskette. Ein zentrales Ziel ist es, die Konnektivität der Wertströme über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg zu erhöhen. Im Rahmen der Challenge stand Bosch vor der Herausforderung, bereits in der Akquisitionsphase konsistente Daten zu generieren und diese entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu integrieren. Das Start-up Alloqis GmbH, spezialisiert auf intelligente Ressourcenallokation und datenbasierte Optimierungslösungen, brachte seine Expertise in den Bereichen Data Science und Verarbeitung komplexer Datenstrukturen ein.
Ziel der Zusammenarbeit war es, die globalen Warenströme im Produktionsnetzwerk von Bosch zu optimieren, indem der Sales Funnel und Investitionen in den Maschinenpark systematisch berücksichtigt werden. Im Rahmen eines Proof-of-Concepts sollte der Mehrwert der Software-Lösung von Alloqis anhand realer Daten von Bosch bewertet werden. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen sollte eine fundierte Entscheidung über den Einsatz der Lösung im Planungsprozess 2025 für Bosch getroffen werden
Gemeinsame Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Kooperation zwischen Bosch und Alloqis war geprägt von der Aufgabe, eine Balance zwischen Problem und Lösung zu finden.
- Von der Vision zur klaren Problemstellung: Ursprünglich war die Challenge darauf ausgelegt, eine maßgeschneiderte Software für Bosch zu entwickeln, die die Datenströme innerhalb der Wertschöpfungskette digital vernetzt. Alloqis brachte jedoch bestehende Algorithmen mit, die sich flexibel auf verschiedene Fragestellungen der intelligenten Ressourcenallokation anwenden lassen. Diese Stärke führte zu einer grundlegenden Neuausrichtung der ursprünglichen Zielsetzung.
- Fokus und Anpassung durch iterative Zusammenarbeit: Während der Pitch Days überzeugte Alloqis nicht nur durch die Fachkenntnisse im Bereich Data Science, sondern auch durch ein tiefes Verständnis der Automobilwirtschaft. Daraufhin wurde die Herausforderung sukzessive konkretisiert: Anstelle einer kompletten Neuentwicklung lag der Fokus auf der Konfiguration und Anwendung der bestehenden Algorithmen. Dies erforderte eine klare Definition der Fragestellungen des Proof-of-Concepts, das nicht theoretische Einsparpotenziale berechnen, sondern konkrete Entscheidungsgrundlagen für Optimierungen im Ressourceneinsatz liefern sollte.
- Entscheidungsgrundlagen statt Hypothesen: Ein weiterer Ansatz bestand darin, statt abstrakter Einsparungen konkrete Mehrwerte aufzuzeigen. Die Simulation und Bewertung millionenfacher Konfigurationsmöglichkeiten ermöglichte es, fundierte Entscheidungsgrundlagen für die Optimierung globaler Warenströme und Investitionen im Maschinenpark zu schaffen. Dadurch konnte der Mehrwert der Software anhand konkreter, reeller Daten unter Beweis gestellt werden.
Erfolgsfaktoren der Zusammenarbeit
Ein entscheidender Aspekt für die erfolgreiche Kooperation zwischen Bosch und Alloqis war die frühzeitige Einbindung von relevanten Stakeholdern aus dem Unternehmen. Bereits zu den Challenge-Days, während einer detaillierten Demo und Problemanalyse, wurden cross-funktionale Experten und Entscheidungsträger aus verschiedenen Bereichen von Bosch in das Projekt eingebunden. Dieser breite und interdisziplinäre Austausch trug wesentlich dazu bei, frühzeitig Begeisterung für die Softwarelösung und deren Mehrwert zu schaffen.
Ebenso ausschlaggebend war der proaktive Umgang mit Daten, sodass Alloqis unmittelbar in die Analyse eintauchen und die Leistungsfähigkeit der Software demonstrieren konnte. Dieser Ansatz ermöglichte einen schnellen Einstieg in die Problemlösung und legte die Basis für die erfolgreiche Validierung des Konzepts.
Diese Offenheit und die enge Zusammenarbeit zwischen den Partnern schufen ein Umfeld, in dem Herausforderungen effizient adressiert und innovative Lösungen entwickelt werdenkonnten. Die Kombination aus interner Unterstützung, fundierter Datengrundlage und cross-funktionalem Austausch hat die Weichen für den Erfolg des Projekts gestellt.
„Für einen Tier-1 sind die Potentiale aus der Optimierung des Produktionsnetzes viel größer als aus der Lenkung der Warenströme.“ – Dr. Moritz Högner, Alloqis GmbH
Ergebnisse und Ausblick
Mit der Analyse der Komplexität des Produktionsnetzwerks und des Prozessgeflechts eines globalen Tier-1-Lieferanten wurde ein Proof-of-Concept für die Optimierung dessen globalen Warenströme erzielt. Die Algorithmen von Alloqis meisterten diese Herausforderung durch die Simulation und Bewertung von Abermillionen Konfigurationsmöglichkeiten – eine Aufgabe, die der Suche nach einer Nadel im sprichwörtlichen Heuhaufen gleicht. Dabei identifizierten sie aus 2600 Möglichkeiten, jene, die kostenoptimal sind – eine Zahl, die die Anzahl aller Sandkörner oder gar Atome auf der Erde übersteigt.
Diese Ergebnisse verdeutlichen nicht nur die enorme Komplexität des Projekts, sondern auch die Fähigkeit von Alloqis, mit modernsten Ansätzen in Data Science und Künstlicher Intelligenz eine Entscheidungsgrundlage zu schaffen, um Ressourcen des Sales Funnels und Investitionen in den Maschinenpark intelligent zu planen.
Der nächste Schritt ist die Implementierung der Software-Lösung - die Planungen für den weiteren Einsatz laufen auf Hochtouren. Mit diesem Ansatz wird Bosch die Kontrolle über die Komplexität seines Produktionsnetzwerks weiter ausbauen.
„Komplexitätsbeherrschung ist der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg. Wie? Durch die Ansätze von Tim Berners Lee und Alexander von Humboldt dessen Motivation es war, die Verwebung aller Naturkräfte zu untersuchen.“ – Christian Will, Robert Bosch Automotive Steering GmbH
Über die Robert Bosch Automotive Steering GmbH
Die Robert Bosch Automotive Steering GmbH ist eine Tochter der Robert Bosch GmbH mit rund 12.000 Mitarbeitenden weltweit und einer der führenden Anbieter von innovativen Lenksystemen für den PKW- und Nutzfahrzeug-Markt. Der Standort Schwäbisch Gmünd, Deutschland, umfasst das Kompetenzzentrum der Entwicklung, Zentralfunktionen als auch die Produktion des Unternehmens. In den drei ortsansässigen Werken werden sichere und komfortable Lenksysteme gefertigt.
Lesen Sie mehr über die Robert Bosch Automotive Steering GmbH auf deren Webseite.
Über die Alloqis GmbH
Die Alloqis GmbH ist ein 2024 gegründetes B2B-Software Start-up aus Stuttgart mit der Mission, Hersteller profitabler, nachhaltiger & resilienter zu machen. Unser Lösungsangebot umfasst Algorithmen zur intelligenten Allokation von Ressourcen. Damit helfen wir Planern, knappe Ressourcen optimal zu priorisieren sowie bei der Abwägung von konkurrierenden Unternehmenszielen.
Lesen Sie mehr über die Alloqis GmbH auf deren Webseite.
Interessiert an der Transformations-Challenge 2025?
Im Jahr 2025 geht die Transformations-Challenge in die zweite Runde. Nutzen Sie Ihre Chance für innovative Kooperationsprojekte! Melden Sie sich bei Marleen Keller unter keller(at)ostwuerttemberg.ihk.de.
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